Berlins Kultursenator Klaus Lederer besucht Stasi-Zentrale und informiert sich über Pläne zur Zukunft des Geländes

Robert-Havemann-Gesellschaft mahnt Linkspartei zum verantwortungsvollen Umgang mit DDR-Geschichte

27.02.2019 | Berlin, Aktuelles

Berlin, 18. Januar 2017 – Am Montag besuchte Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) auf Einladung der Robert-Havemann-Gesellschaft (RHG) die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Bei seinem Rundgang informierte sich der Kultursenator über die Pläne der RHG auf dem Gelände. Dr. Olaf Weißbach, Geschäftsführer der RHG, erinnerte an die Verantwortung Berlins bei der Entwicklung der Stasi-Zentrale als Ort der Aufklärung. Mit Blick auf den Start der Berliner Koalition mahnte RHG-Projektleiter Tom Sello die Partei Die Linke zu einem verantwortungsvollen Umgang mit DDR-Geschichte.

Einer seiner ersten Besuche nach seinem Amtsantritt führte Berlins neuen Kultursenator Klaus Lederer auf das Gelände der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Neben der Dauerausstellung „Revolution und Mauerfall“, die am 15. Juni 2016 im Innenhof der Stasi-Zentrale eröffnet wurde, besichtigte Lederer bei seinem Rundgang auch Gebäude, die als Standort für den zukünftigen Sitz der RHG gehandelt werden.

Sicherung des Archivs der DDR-Opposition

Im Mittelpunkt seines Besuchs stand die Frage, wie die Arbeit der RHG dauerhaft gesichert werden kann. Eine gemeinsame Förderung mit dem Bund war im vergangenen Jahr zwar verkündet, aber noch nicht realisiert worden.

Dazu sagte der Kultursenator: „Ich habe lange als Oppositionsabgeordneter dafür gekämpft, dass sich das Land Berlin dazu bekennt, gemeinsam mit dem Bund eine Pari-Pari-Finanzierung zu übernehmen. Dieses fraktionsübergreifende Versprechen umzusetzen, damit man hier Planungssicherheit schafft, da sehen wir uns absolut in der Pflicht.“ Weiter sagte Lederer: „Ich habe Interesse daran, dass wir die Arbeit der Robert-Havemann-Gesellschaft absichern können auf einem Niveau, auf dem kontinuierlich über die nächsten Jahre hinweg Planungssicherheit besteht – das ist mein politisches Ziel.“

Diskussion um die Zukunft des Stasi-Geländes

Die Gesprächspartner tauschten sich außerdem über die Beteiligung Berlins an der Entwicklung des Stasi-Geländes aus. RHG-Geschäftsführer Dr. Olaf Weißbach erinnerte das Land Berlin an die Verantwortung bei dieser wichtigen erinnerungspolitischen Aufgabe: „Das Gelände ist immer noch in einem beklagenswerten Zustand. Wir fordern, dass sich Berlin endlich aktiv an der Entwicklung und Vermarktung der Stasi-Zentrale als Ort der Aufklärung für Berliner und Berlin-Besucher beteiligt.“

Die Pläne ergänzen das Konzept „Campus für Demokratie“ des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Der Vorschlag von Roland Jahn sieht vor, den Standort als Museums- und Bildungsort zu entwickeln, der eine Auseinandersetzung mit Unrecht und Willkür, mit Widerstand und Opposition in der DDR und Osteuropa ermöglichen und die Demokratiebewegung als eine Wurzel des modernen Europa  erfahrbar machen soll.

Verantwortungsvoller Umgang mit DDR-Geschichte

Tom Sello, Kurator und Projektleiter der RHG, führte den Kultursenator durch die Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“. Die Dauerausstellung schildert den Verlauf der Friedlichen Revolution und die Beseitigung der SED-Diktatur. Dabei mahnte er die Linkspartei zu einem verantwortungsvollen Umgang mit DDR-Geschichte. Sello kritisierte den Start der Berliner Koalition: „Der Dialog mit Opfergruppen und eine Gedenkkultur, wie im Koalitionsvertrag angekündigt, muss anders aussehen. Die Linke muss ihrer Verantwortung als Nachfolgepartei der SED annehmen und dieser gerecht werden.“

Bildmaterial zum Download

 

Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“

Die Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ ist ein Projekt der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und das Bezirksamt Berlin-Lichtenberg.

Robert-Havemann-Gesellschaft und Archiv der DDR-Opposition

Das Archiv der DDR-Opposition sammelt, bewahrt und erschließt Materialien zu Opposition und Widerstand gegen die kommunistische Diktatur in der SBZ/DDR. Es ist eines der bedeutendsten Archive zur DDR-Oppositionsgeschichte. Trägerin ist die Robert-Havemann-Gesellschaft. Der Verein gibt Publikationen zur Oppositionsgeschichte heraus und betreibt Bildungsarbeit mit Ausstellungen, in Veranstaltungsreihen und Seminaren. Das Archiv der DDR-Opposition wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch den Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen sowie durch die Bundesstiftung Aufarbeitung.


Pressekontakt

Frank Ebert

Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall"

Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Ruschestraße 103
10365 Berlin

+49 (0)30 577 998 020
+49 (0)30 577 998 010

frank.ebert-SPAMSCHUTZ-@-SPAMSCHUTZ-havemann-gesellschaft.de

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