Die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg soll in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden. Aber wie? Diese Frage ist eng verknüpft mit der Diskussion um die Zukunft der Stasiunterlagen-Behörde (BStU). Eine „Expertenkommission zur Zukunft der BStU“, die 2014 vom Deutschen Bundestag eingesetzt wurde, hat heute ihre Ergebnisse vorgelegt.

Über die Empfehlungen der Kommission wird heftig gestritten. Auf der Website der Robert-Havemann-Gesellschaft haben wir den Kommissionsbericht verlinkt und dokumentieren die Diskussion fortlaufend.

Empfehlungen der Kommission zum Stasi-Gelände

Der Bericht enthält auch Empfehlungen zur Entwicklung der Stasi-Zentrale. Darin schlägt die Kommission eine „plurale Nutzung“ des Geländes vor. Schon heute befinden sich auf dem Areal das Stasi-Akten-Archiv und das Stasi-Museum mit der Dauerausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“. Neu hinzu kommt ab Juni 2016 unsere Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“, die im Hof eröffnet wird.  

„Diese und weitere Ausstellungen“, so heißt es in dem Papier, „können dazu beitragen,  dass der Ort zunehmend den Charakter einer Gedenkstätte und eines Lernortes annimmt.“ Damit greift die Kommission einen wesentlichen Gedanken des „Campus der Demokratie“ auf, eine Idee, die der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn vorgeschlagen hatte.  

Außerdem unterstützt die Kommission das Anliegen, unser Archiv der DDR-Opposition zum Kern eines „Zentrums für Widerstands- und Oppositionsgeschichte gegen die kommunistische Diktatur“ zu machen und ebenfalls auf dem Gelände anzusiedeln.  

 

Nicht ohne finanzielle Planungssicherheit

Vorschläge zur Weiterentwicklung des Stasi-Geländes sind grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings muss dabei vor allem sichergestellt werden, dass die Robert-Havemann-Gesellschaft in archivgerechten Räumen eine dauerhafte Perspektive auf dem Gelände hat und endlich die langfristige Ausfinanzierung für das Archiv der DDR-Opposition erhält, um dieses weiter professionell betreiben zu können.

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