Es tut sich etwas in der Stasi-Stadt. Auf dem Campus in Berlin-Lichtenberg herrschte Mitte der Woche ungewohnte Betriebsamkeit: Mitarbeiter der Firma BrauCo rückten mit schwerem Gerät an und drehten jeden Kanaldeckel auf der zukünftigen Ausstellungsfläche um.

Keine Pläne vom Hof

Kaum zu glauben: Die Stasi spionierte zwar über Jahrzehnte die eigene Bevölkerung aus und füllte Regalkilometer mit ihren akribischen Berichten. Die DDR-Geheimpolizei hinterließ aber keinen einzigen Plan über den Verlauf von Leitungen und Kanälen im Innenhof der Stasi-Zentrale.

Für die Installation der Ausstellung ist das eine echte Herausforderung. Die Wände der neuen Open-Air-Ausstellung müssen fest im Boden verankert werden, um die Windlasten abzufangen, die auf die insgesamt 615 Quadratmeter Ausstellungsflächen wirken. Die Fundamente werden bis in eine Tiefe von 1,30 Meter reichen.

Bei den Fundament-Bohrungen dürfen die Abwasserleitungen natürlich nicht zerstört werden, deshalb muss zunächst die genaue Lage der Schächte und Kanäle feststehen. Mit einer besonderen Technik ermitteln die Bodenspezialisten den Verlauf der Abwasser- und Schmutzwasserleitung unter dem Ausstellungsgelände. Erst wenn sie grünes Licht geben, können die geplanten Bohrungen beginnen.

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