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Alexanderplatz
Am 4. November 1989 kam es auf dem Alexanderplatz zur größten Protestkundgebung in der Geschichte der DDR. Oppositionelle und Künstler beklagten den Zustand der Gesellschaft. SED-Funktionäre versuchten ihren Machtanspruch zu behaupten und wurden von Pfeifkonzerten unterbrochen.
Der Alexanderplatz galt als bedeutendster Platz der DDR. Ihr Aushängeschild hatte die kommunistische Staatspartei SED mit Repräsentations- und Herrschaftsarchitektur versehen. Das Sicherheitsregime auf dem Platz wurde rigoros gehandhabt, Kameras der Geheimpolizei überwachten jede Bewegung. Zwischenfälle galten als Protest und Störung im Zentrum der Macht.
Am 7. Juli 1989 protestierte auf dem Platz trotz aller Sicherheitsvorkehrungen eine kleine Gruppe Oppositioneller gegen die Fälschung der Kommunalwahlen von 1989. Das wiederholte sich jeweils am 7. der folgenden Monate. Am 7. Oktober 1989 wurde eine solche Aktion schließlich zum Ausgangspunkt für die größte Demonstration in Ost-Berlin gegen das SED-Regime seit dem Volksaufstand von 1953. Weitere Proteste folgten, so am 24. Oktober 1989 gegen die undemokratische Einsetzung des Parteiführers Egon Krenz als neuen Staatschef.
Die Aktionen, mit denen sich die Ostdeutschen auf dem Alexanderplatz in den folgenden Wochen und über das ganze Jahr 1990 zu Wort meldeten, spiegeln den Demokratisierungsprozess der ostdeutschen Gesellschaft und das Ringen um den Weg zur deutschen Einheit.