Lange Nacht der Museen: "Made in Berlin"

27.02.2019 | Veranstaltungen, Aktuelles

Die diesjährige Lange Nacht der Museen steht unter dem Motto „Made in Berlin“. In Ost-Berlin befanden sich alle zentralen Institutionen zur Durchsetzung und Sicherung der SED-Herrschaft. So war auch die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit ein Produkt „Made in Berlin“. Im Programm zur Langen Nacht erfahren Sie, warum und mit welchen Mitteln die Stasi die Bevölkerung der DDR umfassend kontrollierte. Zeitzeugen berichten, wie sie versuchten der Diktatur zu widerstehen. Folgen Sie den Spuren der Demonstranten, die am 15. Januar 1990 in das Stasihauptquartier eindrangen. Die Sonderausstellung „Hergestellt in Berlin“ zeigt Spionagetechnik aus den geheimen Werkstätten der Staatssicherheit, „Ausgestellt in Berlin“ informiert über die „Büros für Reise- und Besuchsangelegenheiten“ der Stasi in West-Berlin. Unter dem Titel „Ganz Ohr“ finden Veranstaltungen zur Sendung „Radio Glasnost“ statt, die von 1987 bis 1989 die Ost-Berliner Opposition aus dem Westen unterstützte.

Das vollständige Programm sowie weiterführende Informationen als PDF

Programmauszüge:

18.00 Kinderführung

(Dauer ca. 45min)

Was waren die Aufgaben der Stasi und warum gibt es darüber ein Museum? Auf einer Entdeckungstour der besonderen Art können Kinder und Jugendliche (ab 10 Jahren) mehr über die Aufgaben und Methoden der Stasi erfahren.

18.00 | 20.00 | 22.00 Führung: Das Innenleben einer Geheimpolizei – Unterwegs im Stasi-Unterlagen-Archiv

(Dauer ca. 45min)

Im Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin lagern rund 43 Kilometer Schriftgut, Karteikarten und viele Bild- und Tondokumente. Die Führung gibt einen Eindruck von der Sammelwut der Geheimpolizei.

18.30 | 21.30 - Zeitzeugengespräch: Aufstand im Äther

(Dauer ca. 30min)

Stephan Krawczyk und Bodo Wolff berichten über den oppositionellen Piratensender „Schwarzer Kanal“, der 1986 im Berliner Radio zu hören war.

19.00 Geländeführung durch „Mielkes-Revier“

(Dauer ca. 45min)

Christian Booß (Vorsitzender des Bürgerkomitees „15. Januar“ e.V.) führt durch das Areal der Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg und gibt Einblick in die verschiedenen Aktivitäten und Abteilungen der Staatssicherheit, die an diesem Ort mehrere Jahrzehnte tätig waren

19.30 | 22.30 Zeitzeugengespräch: Außer Kontrolle

(Dauer ca. 30min)

Ilona Marenbach und Dieter Rulff schildern eine einzigartige Ost-West-Kooperation made in Berlin: Radio Glasnost. Ausgestrahlt vom West-Berliner Kanal Radio 100 mit Sitz in Schöneberg war die Sendung bis November 1989 ein Sprachrohr der DDR-Opposition.

Wie aber gelangte das Material von Ost nach West?

19.30 | 21.00 Vortrag: Der Operativ-Technische Sektor – die Zauberwerkstatt der Stasi?

(Dauer ca. 30min)

Der Operativ-Technische Sektor (OTS) der Stasi war das Entwicklungszentrum für Geräteentwicklung wie Agentensender, Abhörtechnik und Spionagekameras. Der Experte Detlev Vreisleben stellt in einem reich bebilderten Vortrag die Arbeit des OTS vor und gewährt einen Einblick in die vielfältige Stasi-Überwachungstechnik.

20.00 Geländeführung: Die Stasi gegen Radiomacher aus dem Untergrund

(Dauer ca. 60min)

Die Sonderführung dreht sich um die Abteilungen der Geheimpolizei, die auf Radiomacher aus dem Untergrund angesetzt waren und die Sendungen von Radio Glasnost verhindern sollten.

20.30 Führung: Mit dem „Chef“ unterwegs

(Dauer ca. 45min)

Jörg Drieselmann (Direktor des Stasimuseums) führt durch die Dauerausstellung des Stasimuseums.

20.30 | 23.30 Vortrag: Störsender gegen „Staatsfeinde“

(Dauer ca. 30min)

Die Stasi hörte jede Sendung von Radio Glasnost mit. Ein Vortrag zeigt, wie die Geheimpolizei gegen die „Hetz- und Verleumdungskampagnen“ vorging − und dabei versuchte, das Radio aus dem Untergrund mit Störsendern zum Verstummen zu bringen.

21.00 | 23.00 | 01.00 Zeitzeugenführung: Aufbruch, Revolution, Mauerfall

(Dauer ca. 45min)

Zeitzeuge Uwe Dähn führt zum Thema Radio Glasnost durch die Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“.

21.30 Geländeführung: Auf den Spuren des 15. Januars 1990

(Dauer ca. 45min)

Carlo Jordan, Mitglied des Runden Tisches, führt Sie in einer exklusiven Tour über das Gelände der ehemaligen Zentrale der Staatssicherheit. Als Zeitzeuge berichtet er während des Rundgangs über die Erstürmung am 15. Januar 1990.

24.00 Geländeführung: Mit der Taschenlampe unterwegs in „Mielkes Revier“

(Dauer ca. 45min)

Das bis 1989 abgeriegelte Gelände, seine Geschichte und Ausdehnung sind Thema der Nachtführung. Sie erfahren Details zu einzelnen Gebäuden und Abteilungen des Ministeriums für Staatssicherheit, die darin tätig waren.

0.30 Filmvorführung: „Der verfassungsfeindliche Verfassungsschutz“

(Dauer ca. 45min)

Der Stasi-Schulungsfilm der „Hauptabteilung II“ hat die Unterstützer von „Radio Glasnost“ in West-Berlin im Visier. Sie seien, so behauptete das MfS in dem Film, Mitarbeiter westlicher Geheimdienste. Damit sollte der Eindruck entstehen, die DDR-Opposition sei „fremdgesteuert“.

Das vollständige Programm sowie weiterführende Informationen als PDF

Veranstalter:

Stasimuseum in Kooperation mit dem Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen, dem Bürgerkomitee 15. Januar und der Robert-Havemann-Gesellschaft. Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch den Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.


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