Berlin

Anfangs waren es Wenige, die sich oft unter dem Dach der Kirche oder in privaten Wohnungen trafen. Als Oppositionelle die Fälschung der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 aufdeckten, verlagerte sich der Protest auf die Straße. Fünf Monate später, am 7. Oktober, demonstrierten bereits Tausende vor dem Palast der Republik gegen die SED-Führung. Am 4. November versammelten sich Hunderttausende zur größten Protestkundgebung der DDR auf dem Alexanderplatz. Nur fünf Tage danach lagen sich Ost- und Westberliner in den Armen und feierten den Mauerfall.

Als geteilte Stadt war Berlin stets Spiegelbild der gesamtdeutschen Situation und stand im Fokus der Weltöffentlichkeit. An keinem anderen Ort waren die Teilung und die Gegensätzlichkeit der beiden politischen Systeme so unmittelbar sichtbar und erlebbar. Und nirgendwo sonst wurde so deutlich, dass trotz der tödlichen Grenze weder die Kontakte zwischen Ost und West noch das Gefühl der Zusammengehörigkeit je abrissen. Im Gegenteil, auf beiden Seiten der Mauer engagierten sich Menschen gegen die SED-Diktatur.


Ohne die vielfältige Unterstützung aus dem Westen lässt sich die Revolution in der DDR nicht erklären. Besonders die Medien im Westteil der Stadt übernahmen eine wichtige Funktion. Denn sie griffen die Nachrichten über die revolutionären Ereignisse im Osten auf und sendeten sie zurück in die Wohnzimmer der DDR. Ihre Berichterstattung trug wesentlich dazu bei, dass immer mehr Menschen in der DDR ihre Angst überwanden und den Mut aufbrachten, offen und selbstbewusst für ihre Freiheit und gegen die Diktatur einzutreten.

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