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Schlossplatz
Im Umfeld des Schlossplatzes, der von 1951 bis 1994 Marx-Engels-Platz hieß, lag die Machtzentrale der DDR. Am Werderschen Markt 1 saß das Zentralkomitee der kommunistischen Staatspartei SED, das eigentliche Herrschaftszentrum. Im Gebäude daneben war der Staatsrat untergebracht. An der Spreeseite tagte im Palast der Republik seit 1976 die Volkskammer – ein Scheinparlament ohne Kompetenzen.
Aufgebrachte Menschen zogen am 7. Oktober 1989 spontan zum Palast der Republik, wo sich die Staats- und Parteiführung anlässlich des 40. Jahrestages der DDR selbst feierte. Am 24. Oktober schließlich versammelten sich Tausende Ostberliner vor dem Staatsratsgebäude, um gegen Egon Krenz als neuen Staats- und Parteichef zu protestieren. Den Menschen reichte ein bloßer Führungswechsel nicht mehr – die DDR war nach Massenprotesten im ganzen Land eine andere geworden.
Unter dem Druck der Revolution musste die Volkskammer am 1. Dezember den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung der DDR streichen. Die einzige demokratisch legitimierte und zugleich letzte Volkskammer tagte nach den Wahlen vom 18. März 1990 ebenfalls im Palast der Republik. Hier stimmte sie mehrheitlich dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik zu. Der Einigungsvertrag wurde am 31. August 1990 im nahen Kronprinzenpalais unterzeichnet.