Bei schönstem Spätsommerwetter fand am Samstag den 8. September in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie der Tag des offenen Denkmals statt. Unter dem Titel „Mielkes Revier – Die Stasi im Kiez“ konnten die Besucher an einer der zahlreichen Führungen mit Zeitzeugen oder Historikern durch die einzelnen Ausstellungen des Geländes, sowie durch die ehemaligen Gebäude der Staatssicherheit, und darüber hinaus auch in die unmittelbare Nachbarschaft, teilnehmen.
Ein Großteil der Führungen fand im freien statt und startete direkt vor „Haus 1“ oder „Haus 22“. Die Besucher hatten also die Möglichkeit vorher in der Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ der Robert-Havemann-Gesellschaft vorbei zu schauen, sodass die Führungen von Zeitzeugen Tim Eisenlohr gut besucht waren.
Highlight am letzten Samstag war die Öffnung von „Haus 2“ der Stasi-Zentrale. Normalerweise hat hier eine Zweigstelle des Finanzamts Lichtenberg ihren Sitz, das zum Tag des Offenen Denkmals ausnahmsweise seine Türen öffnete. Wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten ist von der „Keimzelle der Stasi“, wie das Gebäude vom Historiker der BStU Christian Halbrock bezeichnet wurde, leider nicht mehr viel zu sehen. Einzig ein großer Saal, der früher für Feste und Agitationsveranstaltungen genutzt wurde und auch heute noch eine beeindruckende Wirkung entfaltet, zeugt von den Vornutzern.
Weitere Führungen von Stasiunterlagearchiv, dem Stasi-Museum und dem Bürgerkomitee 15. Januar e.V. brachten die Besucher in die Nachbarschaft der Stasi-Zentrale. Hier wurde klar, welche Ausmaße Stasi-Stadt wirklich hatte und wie gravierend den Kiez eingegriffen wurde.