Umweltbibliotheken

Ab September 1986 arbeitet die Umwelt-Bibliothek im Gemeindehaus der Ostberliner Zionskirche. Dort können sich Besucher nicht nur über Umweltprobleme, sondern über alle gesellschaftlichen Tabuthemen informieren. Neben systemkritischen Flugschriften publiziert die Oppositionsgruppe die Umweltblätter. Sie gehören zu den am weitesten verbreiteten Untergrundzeitschriften in der DDR. In einer Galerie stellen kritische Künstler ihre Werke aus. In den gleichen Räumen finden Seminare, Vorträge, Filmvorführungen und Konzerte statt. Die Umwelt-Bibliothek Berlin wird schließlich zu einer zentralen Informations- und Begegnungsstätte für Oppositionelle im ganzen Land.

Ab Mitte der 1980er-Jahre werden auch in anderen Orten der DDR ähnliche Bibliotheken gegründet. Sie entwickeln sich für die oppositionellen Gruppen zu wichtigen Zentren der Aufklärung und Koordination. Als Räume der offenen Diskussion und gemeinsamen Arbeit sind sie Lernorte von Demokratie. Mitarbeiter der Staatssicherheit überwachen und verfolgen die Szene und versuchen, ihre Arbeit zu unterbinden sowie jede öffentliche Wirkung zu verhindern.

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