Freiheit für Andersdenkende

Am 17. Januar 1988 findet in Ost-Berlin die offizielle Gedenkdemonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt. Ausreisewillige und Oppositionelle demonstrieren gemeinsam unter dem Motto "Freiheit für Andersdenkende". Derartige Aktionen sind in der DDR Straftaten. Mehr als hundert Demonstranten werden verhaftet.

Die Staatsmacht nutzt die Gelegenheit zu einem weiteren Schlag gegen die Bürgerrechtler. Wenige Tage nach der Demonstration werden bekannte Ostberliner Oppositionelle festgenommen. Sie hatten sich öffentlich für die verhafteten Demonstranten eingesetzt und für die Verbreitung von systemkritischen Informationen in der Bundesrepublik Deutschland gesorgt.

Im ganzen Land finden Solidaritätsaktionen und Mahnwachen statt. Zudem schlägt der DDR-Führung starker Protest aus vielen Ländern der westlichen Welt entgegen. Daraufhin stellt sie die verhafteten Bürgerrechtler vor die Alternative, bis zu zwölf Jahre Gefängnis in Kauf zu nehmen oder das Land zu verlassen. Unter diesem Druck entscheiden sich die meisten für eine Ausreise aus der DDR. Damit verliert die Opposition wichtige Stimmen.

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