Gethsemanekirche Berlin

Anfang Oktober 1989 wird die Gethsemanekirche zum Zentrum des Widerstands und zu einem Brennpunkt der Revolution. Ein Kontakttelefon übernimmt die Aufgaben einer Nachrichtenagentur. Solidaritätsaktionen für inhaftierte Demonstranten schaffen öffentliche Aufmerksamkeit. Zu Informationsveranstaltungen kommen Tausende Menschen.

Am 2. Oktober 1989 rufen Mitglieder des Weißenseer Friedenskreises, der Umwelt-Bibliothek und der Kirche von Unten die Mahnwache in der Ostberliner Gethsemanekirche ins Leben. Ziel ist die Freilassung der im September in Leipzig inhaftierten Demonstranten. Die Prügelorgien der Einsatzkräfte am 7. und 8. Oktober in Berlin und die Verhaftung von Protestierenden machen viele Menschen wütend. Tausende kommen zu den allabendlichen Gottesdiensten und unterstützen die Solidaritätsaktionen.

Im Gemeindehaus tragen Bürgerrechtler über ein Kontakttelefon rund um die Uhr Informationen aus dem ganzen Land zu oppositionellen Aktivitäten und zu Verhaftungen zusammen. Übergriffe der Staatsmacht werden in Gedächtnisprotokollen dokumentiert. Diese bilden später die Grundlage für eine Unabhängige Untersuchungskommission. Sie soll die gewalttätigen Einsätze öffentlich aufarbeiten.

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