Proteste zum Geburtstag: Der 7. Oktober 1989

Trotz der Fluchtwelle hält die SED an ihrem Feierritual zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR fest. Doch die Bevölkerung glaubt nicht mehr an das staatlich inszenierte Bild einer heilen Welt. Zehntausende protestieren dagegen auf Straßen und Plätzen.

Am 7. Oktober 1989 findet zum 40. Geburtstag der DDR der übliche offizielle Festakt im Palast der Republik statt, zu dem Staats- und Parteichef Erich Honecker geladen hat. Der staatliche Jugendverband FDJ gratuliert am Vorabend mit einem Fackelzug, die Armee zeigt mit einer Parade ausdrücklich Präsenz. Doch die offiziellen Feierlichkeiten verlaufen nicht ungestört.

Öffentlich demonstrieren im ganzen Land Tausende für demokratische Reformen. Staatliche Sicherheitskräfte marschieren auf. Die Demonstranten rufen wütend "Wir bleiben hier!" und "Keine Gewalt!". Sie fordern die Zulassung der neuen Bewegungen und Parteien.

Das SED-Regime reagiert mit großer Brutalität: In mehreren Städten knüppeln bewaffnete Einheiten auf Demonstranten ein. Viele Menschen werden dabei verletzt, zahlreiche inhaftiert. Aber die Bevölkerung lässt sich nicht mehr so einschüchtern wie in der Vergangenheit.

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